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Miljoenennota 2026: Steuerpläne eines demissionären Kabinetts vorgestellt

Am Prinsjesdag hat die niederländische Regierung den Belastingplan 2026 vorgestellt. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Einkommensteuer: Erste Tarifstufe sinkt auf 35,7 %, zweite steigt auf 37,56 %, dritte bleibt bei 49,5 %. Freibetrag in Box 3 sinkt auf 51.396 €. Das Pauschalrendite für sonstige Vermögenswerte wird auf 7,78 % angehoben.

  • Lucratief belang / Beteiligungseinkünfte: Neue Regeln zur Verhinderung missbräuchlicher Strukturen; Steuerbelastung kann bis 36 % steigen.

  • Grüne Anlagen: Steuerbefreiung und -ermäßigung entfallen erst 2028 (statt 2027), mit minimalem Freibetrag ab 2027.

  • Erbschaft- und Schenkungssteuer: Schenkungen 180 Tage vor dem Tod gelten künftig direkt als Erwerb von Todes wegen. Ungleiche Vermögensaufteilungen zwischen Ehepartnern werden steuerpflichtig. Frist zur Abgabe von Erbschaftsteuererklärungen verlängert auf 20 Monate.

  • Lohnsteuer: Freibetrag für Vorruhestandsregelungen (RVU) bleibt bestehen, Pseudo-Endbesteuerung steigt bis 2028 auf 65 %. Für fossile Dienstwagen gilt ab 2027 eine neue Steuer von 12 %.

  • Kfz-Steuern: Emissionsfreie Pkw zahlen bis 2030 weiterhin nur eine feste Abgabe von 667 €, Motorräder 200 €. Steuervergünstigungen für emissionsfreie Fahrzeuge werden verlängert.

  • Verbrauchssteuern: Mineralölsteuer auf Benzin, Diesel und LPG bleibt 2026 eingefroren. Bei Softdrinks gelten Steuerbefreiungen künftig nur noch für ungesüßte Milchgetränke.

  • Umweltabgaben: Höchstgrenze bei der Wasserabgabe wird 2027 abgeschafft. Eine geplante Kunststoffabgabe kommt nicht, dafür Änderungen bei der CO₂-Abgabe.

  • BES-Inseln: Auch dort Anpassungen der Einkommensteuertarife.


Politischer Kontext:
Es handelt sich um Pläne eines demissionären Kabinetts. Bei der parlamentarischen Behandlung ist daher zu erwarten, dass die Parteien mit Blick auf die kommenden Wahlen zahlreiche Änderungen einbringen werden. Der Staatssekretär für Finanzen hat die Parteien jedoch zu größter Zurückhaltung aufgefordert. Bereits voriges Jahr gab es eine ähnliche Situation: Nach den damaligen Neuwahlen hat die neu gebildete Regierung mehrere bereits beschlossene Maßnahmen wieder zurückgenommen.


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